1978 schlossen sich der Bonner Kammerchor und das “collegium cantorum bonn”, ein Ensemble, das sich auf Alte Musik und Chorwerke des 20. Jahrhunderts spezialisiert hatte, zum Bonner Kammerchor zusammen. 1983 ging der Chorleiter Walter L. Mik nach Bayern und er und einige Sängerinnen und Sänger überlegten, wie sie auch weiterhin künstlerisch zusammen arbeiten könnten. Es entstand der Plan, sich einmal im Jahr in der Osterwoche zu treffen und intensiv zu proben. Als thematischen Schwerpunkt einigte man sich auf die “Alte Chormusik”. Mit Bernkastel-Kues an der Mittelmosel entschied man sich für einen landschaftlich reizvollen Ort, in dem sich mit der ehemaligen Synagoge ein im Prinzip geeigneter Probenraum im Besitz des Gründungsmitglieds Ludwig Weisgerber befand, und in dem man sich auch sehr gut erholen konnte.
Die Idee wurde in die Tat umgesetzt, ein Trägerverein gegründet, so dass – auch dank der organisatorischen Unterstützung des örtlichen Kulturmanagements – ab dem Jahre 1984 regelmäßig Konzerte stattfinden konnten. Peter Hamacher übernahm die organisatorische Leitung der Projektwoche, Werner Zilles war der erste Vorsitzende des Vereins. Der Kern des Chores setzte sich vornehmlich aus Mitgliedern des Bonner Kammerchores und anderer z. T. renommierter Chöre zusammen.
Dies war die Basis dafür, schon bald einen eigenen attraktiven Chorklang entstehen zu lassen, der – neben der Liebe zur Alten Chormusik – Sängerinnen und Sängern aus vielen Regionen Deutschlands und auch aus dem Ausland alljährlich nach Bernkastel lockt, um gemeinsam zu musizieren. In den ersten Jahren wurde im Kapitelsaal des altehrwürdigen Cusanus-Stifts in Bernkastel-Kues geprobt. Die Renovierung der sanierungsbedürftigen Synagoge zog sich über viele Jahre hin, da der überwiegende Teil der Arbeit am Umbau in Eigenleistung der Mitglieder in deren Freizeit erbracht wurde. Dies ist bezeichnend für den Enthusiasmus der Gründungsmitglieder. Auch hat es erheblich zur Motivation und damit zur Kontinuität beigetragen.